Vom Voicebot zur medizinischen Dokumentation

Samuel Siegfried
Deep Dive
August 1, 2024
Samuel Siegfried

Jede gute Produktentwicklung lebt davon, neue Ideen aufzugreifen, Altes zu verwerfen, sich von ursprünglichen Plänen zu lösen und völlig Neues auszuprobieren. Ein bekanntes Beispiel ist die Entstehung der SMS-Technologie. Ursprünglich als Nebenprodukt der Mobilfunkentwicklung gedacht, wurde die SMS schnell zu einer der meistgenutzten Kommunikationsformen weltweit. 

Am Anfang war der Voicebot

Zugegeben, uns bei PlaynVoice erging es sehr ähnlich mit der Idee eines intelligenten Notiznehmers zur Unterstützung der Patientendokumentation für Ärzt:innen, Therapeut:innen und das gesamte medizinische Personal. Unser erstes Produkt, ein Voicebot (intelligenter Telefonbeantworter), weckte vor wenigen Monaten bereits grosses Interesse. Nicht nur Kunden sondern  auch die Aufmerksamkeit der Medien, konnten wir erzielen, darunter ein Interview in der Handelszeitung, Zeitungsartikel in Watson und sogar ein kurzer TV Auftritt im Walliser Canal9.

Zehn erfolgreiche Pilotprojekte später mussten wir jedoch feststellen, dass die heutigen technologischen Möglichkeiten bei weitem noch nicht ausgereift genug waren, um flächendeckend und zuverlässig eingesetzt werden zu können. Der Voicebot hatte den Alltagstest (noch) nicht bestanden. Schweren Herzens mussten wir uns daher auch von den Kunden verabschieden, welche unseren KI-gestützten Anrufbeantworter bereits erfolgreich nutzten und damit sogar Innovationspreise gewannen.

Eine neue Idee wurde geboren

Obwohl die Technologie insgesamt noch nicht massentauglich war, zeigten unsere frühen Tests jedoch, dass unsere KI bereits eine herausragende Unterstützung bei der Dokumentation bieten konnte. Insbesondere ihre Fähigkeit, ein natürliches Gespräch (auch in Schwiizerdütsch) in Form von strukturierten präzisen Notizen zu erfassen, überzeugte auch die kritischsten Denker in unseren Testläufen. Motiviert durch diese Erkenntnisse fokussierten wir uns auf die Zusammenarbeit mit medizinischem Fachpersonal und führten zahlreiche Interviews durch, um das Thema der Dokumentation in den verschiedenen Bereichen besser zu verstehen.

Wir führten weitere Tests durch, um die Effektivität unserer KI-gestützten Dokumentationssoftware weiter zu erproben und kamen schnell zum Entschluss, dass das Potential real war. Besonders beeindruckend war, wie unsere softwarebasierte Dokumentationshilfe die digitalen Patientenakten nicht nur erfassen, sondern auch sinnvoll strukturieren konnte. Diese Fähigkeit, komplexe Informationen zu verdichten und neu zu strukturieren, erwies sich als Schlüsselkomponente, um die zeitaufwändigen Dokumentationspflichten für niedergelassene Ärzte und Therapeuten effizienter zu gestalten und letztendlich die Patientenversorgung zu verbessern. Durch die Verringerung des administrativen Aufwands würden sich Ärzt:innen und Therapeut:innen  mehr und besser auf die direkte Patientenbetreuung konzentrieren und deren Behandlungsergebnisse optimieren können. 

PlaynVoice war geboren.

Motiviert durch diese Erkenntnisse, fokussierten wir uns auf die Zusammenarbeit mit medizinischem Fachpersonal, um die Effektivität unserer KI-gestützten Dokumentationssoftware weiter zu validieren. Lies hier, welche inspirierenden Beispiele aus den USA uns auf unserem Weg begleitet haben.